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Never ending Power dank reiner MuskelKraft

Genuss meets Handwerk
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Dank der Berufung zum Beruf,
wird die Tour zum Genuss für alle Beteiligten.

Im Rahmen „Riedlingen, die Genuss-Stadt an der Donau“ führte der Riedlinger Fahrradstammtisch seine zweite Genuss-Radtour zu Selbstvermarktern durch, diesmal mit dem Thema  “Erntedank”.
Bei herbstlichen Temperaturen, einem Wechsel von Sonne, Regen und Wind, brachen wir auf und fuhren auf dem Donauradweg nach Daugendorf. Dort, im Backhaus, erwartete uns die Backfrau Frau Palmieri. In der Backstube war es angenehm warm und roch nach frischen Brot. Nachdem wir einiges über die Geschichte des Backhauses, dem Sinn einer Backfrau und dem Ablauf von der Bestellung bis zum Verkauf erfahren haben, mussten wir selbst tätig werden. Denn ein Backhausbesuch ohne zu kneten, zu backen und zu kosten, das geht doch nicht! So wurde aus einer Führung ein Workshop.

Es galt Briegele und Dennete zu backen. Beim regen Austausch zwischen Backprofi und Amateur ging es um Fragen wie welches und wieviel Mehl, Ruhezeit, Teig formen und und und. Es war sehr informativ und interessant ...

... und lustig. Die Technik um Briegele herzustellen erfordert Übung. Das Gleiche galt für die Formgebung einer Dennete, den  Hefelaib einfach nur nach allen Seiten ausstreichen ...

... mit Schmand bestreichen und mit Kartoffeln oder Speckwürfel belegen ...
die Briegele mit Kürbiskernen, Sonnenblumenkernen oder Mohn bestreuen und ab in den Backofen geben.

In der Zwischenzeit gab es frischen Pfefferminztee, Süßmost und Gespräche.

Das Ergebnis konnte sich sehen lassen, die leckeren Dennete wurden an Ort und Stelle warm verzehrt. Jedem hat´s sichtlich gemundet. Die Briegele und das bestellte Brot waren für den Abschlussschmaus gedacht und konnten Dank uns begleitenden Lastenräder mitgeführt werden.

Gut durchgewärmt, gestärkt und mit viel Information gefüttert ging es weiter zu unserer nächsten Station Heudorf. Hier erwartete uns Susanne Binder, Korbmacherin und Stuhlflechterin von Beruf.

Auch hier  gab es wieder viel Wissenswertes zu erfahren und köstliche Birnen aus dem hiesigen Garten zu essen.

So haben wir erfahren welche Zweige zum Flechten verwendet werden, welche Vorarbeiten (Trocknen, Schälen, Wässern, ...) nötig sind, woher die Zweige stammen, von der Zusammenarbeit mit Vertragspartnern ... und vieles mehr.

Hier wurde uns Peddigrohr gezeigt. Peddigrohr, Lianen der Rotangpalme, können zwei Meter lang und bis zu 5 Zentimeter dick werden und sind bei uns unter dem Namen Rattan bekannt.

Wir durften in verschiedene Lagerräume schauen. Sie sind groß und voll mit unterschiedlichen Korbwaren aus eigener Produktion, aber auch mit Taschen, Flecht- und Filzwaren von Kooperationspartnern.

Frau Binder flechtet nicht nur neue Korbwaren, sondern repariert so weit es machbar ist alte Körbe, Stuhlgeflecht und Rattanmöbel. Ihre Produkte können auf dem Ravensburger Wochenmarkt, auf regionalen Dorffesten und Handwerkermärkten erworben werden. Hier kann man ihr auch live bei der Arbeit zusehen, denn Frau Binder ist immer in Aktion. Sobald ein Korb verkauft ist, muss ein neuer geflochten werden.

Wir durften live dabei sein wie ein Korb geflochten wurde und miterleben welch körperliche Anstrengung dahinter steckt.

Nach einem Aufenthalt von gut zwei Stunden, mussten wir weiter zu unserem dritten Halt, zum Holzbildhauer Roland Nehm in Neufra.

Roland Nehm dürfte den meisten als Fasnetmaskenschnitzer bekannt sein. Aber das ist nicht alles, sein Wirkungsspektrum erstreckt sich von der  Fertigung bekannter Masken, über Entwerfen neuer Masken, sakraler Schnitzerei und Möbelbau, Stilmöbelnachbau, Holzgrabmale, Restauration und vieles mehr.

So wie in der Backstube zuvor der Duft von Brot und in der Korbflechterei der Geruch von frischen Zweigen uns erahnen ließ wo wir uns befinden, hat auch diese Werkstatt ihren eigenen Geruch, ein Geruch aus Holz und Sägemehl. Ringsherum hängen Fasnetmasken und Werkzeug an den Wänden, unten am Boden wuselt ein kleiner Hund umeinander und erbettelt sich Streicheleinheiten.

Herr Nehm erzählte uns davon wie er zu seiner Berufung kam, welche regionalen Aufträge wir wo bewundern können, hat uns sein aktuelles Projekt - einen neuen “Satz” Fasnetmasken, wie könnte es um diese Zeit auch anders sein, gezeigt und alte Aufträge erläutert. Er zeigte uns die Maschinen, die ihm die grobe Arbeit abnehmen bevor der künstlerische Teil beginnt.

Die Fräsemaschine für das Grobe. Hier wird mit Maske und Vollschutz gearbeitet.

Fasnetmaskenrohlinge soweit das Auge reicht...

Annette Nehm, ist unter anderem zuständig für die Bemalung der Masken. Hier erklärt sie gerade welche Farben sie nimmt  und wie akribisch sie die Zusammensetzung der Farben notiert.

Die Zeit verging wie im Flug, aber bevor wir aufbrachen gab es eine weitere Stärkung, leckere selbst gebackene Quiche Lorraine und Traubenmost.
... Und weil es sich um eine Genusstour handelte , gab uns Frau Nehm ein Riechsäckchen voll Sägemehl mit dem Duft der Weymouthkiefer mit auf die Reise.

Der Weg zur letzten Etappe, war der längste und der mit den meisten Höhenmetern. Der Blick auf ein Alpenpanorama bliebt uns leider verwehrt. Bedingt durch das kühle Wetter fuhren wir zügig, aber ohne Hast, zu unserem Ziel, dem Hoflädle der Familie Goller in Pflummern.

Den Goller´schen Hofladen haben wir bereits auf unserer ersten Genusstour besucht, damals berichtete uns Henning Goller wie das Hofläde entstand, etwas über seine Hühner, seine Produktpalette, seine Kooperationspartner und vieles mehr. Diesmal erzählte er passend zum Thema Erntedank etwas über die Apfelernte und seine Bienen.

Wir durften Äpfel verschiedener Sorten verkosten. Die Unterschiede lagen in der Farbgebung, im Geruch, im Geschmack, im Saft, im Biss, in der Größe, ... die Vielfalt macht´s.

Aber damit nach der Blüte ein Apfel heranwächst bedarf es der Bestäubung. Und das machen bei Henning Goller seine hauseigenen Bienen.
Wir durften in einen Bienenstock hineinschauen, wurden über das Bienenjahr, dem Parasiten der Varroamilbe, der Züchtung der  Bienenkönigung, dem Schwärmen ... informiert. Es war wieder sehr  interessant.

Die Veranstaltung neigte sich dem Ende zu, ebenso der Tag. Familie Goller lud uns an schön dekorierten Tischen zu Speis und Trank ein. Es gab Süßmost, Eierlikör, Honigbrot aus der eigenen Produktion. Passend zum Süßmost gab es selbstgebacken Zwiebelkuchen und Eierschecke - alles gemacht aus hofeigenen Produkten. Das Bier kam an diesem Abend von der Brauerei Adler aus Hundersingen.

Fazit: Das Wetter meinte es überwiegend gut mit uns, wir wurden überall sehr herzlich empfangen, mit viel Informationen und mit sehr viel kulinarischen Leckereien versorgt. Genuss kam auf dieser Tour nicht zu kurz, alle fünf Sinne wurden bedient. Alle Teilnehmer haben viel gehört, gesehen, geschmeckt, getastet, gerochen. Es wurde viel miteinander gelacht.  Alle haben es sehr genossen, sowohl Teilnehmer als auch Gastgeber. Es war eine gelungenen aufschlussreiche Genussradtour für alle Sinne. Herzlichen Dank an alle Beteiligten.

Was alle Gastgeber gemeinsam haben ist, dass sie für ihre Arbeit brennen, Freude an der Arbeit haben trotz körperlichem und zeitlichem Aufwand mit der Erfüllung am Ende des Tages das fertige Produkt in den Händen zu halten. “ Der Mühe Lohn.”

Diese Tour wurde gefördert durch:

    - Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauen
    - Zukunftsfähige Innenstädte und Zentrum
     - Stadt Riedlingen